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Kohlenhydrate bei Diabetes

Kohlenhydrate über den Tag verteilen

Obwohl Kohlenhydrate die einzigen Nährstoffe sind, die Einfluss auf den Blutzuckerspiegel haben, sollten sie auch bei Diabetikern den Hauptteil der Nahrung ausmachen (vgl. Nahrungsmittel und ihre Verteilung). Ihr Anteil sollte genau so hoch sein, wie bei Gesunden, insgesamt etwa 55 Prozent. Dabei ist aber eine Verteilung auf mehrere Mahlzeiten sinnvoll, damit die Schwankungen des Blutzuckerspiegels möglichst gering gehalten werden.

 

Der Anstieg des Blutzuckers lässt sich steuern

 

Quelle: DEBInet

Kohlenhydrate lassen den Blutzuckerspiegel unterschiedlich schnell ansteigen. Hier ein kleiner Überblick:
  • Kohlenhydrate aus Gemüse und Hülsenfrüchten sickern ins Blut
  • Kohlenhydrate aus Milch tropfen ins Blut
  • Vollkorngetreideprodukte und Kartoffeln fließen ins Blut
  • Weißmehlprodukte und Obst strömen ins Blut
  • Zuckerhaltige Getränke, "isolierter Zucker" und Süßigkeiten schießen ins Blut

Fetthaltige Süßigkeiten wie Schokolade sind eine Ausnahme. Hier verlangsamt das Fett die Aufnahme des Zuckers in das Blut.

 

Kohlenhydrate mit Ballaststoffen kombinieren

Insbesondere die Verwendung von Vollkornprodukten sowie reichlich Obst und Gemüse ist bei der Zusammenstellung und Zubereitung der Mahlzeiten sehr wichtig. Diese Lebensmittels sind nicht nur sehr gesund, sondern sättigen sehr gut und lang anhaltend, sodass automatisch weniger Kalorien zugeführt werden. Außerdem können sie vom Körper sehr gut verwertetet werden. Das ist unter anderem auf den hohen Gehalt an Ballaststoffen zurückzuführen. Ballaststoffe werden vom Körper nicht aufgenommen, sondern nach Passieren des Darmtrakts wieder ausgeschieden. Als positive Effekte bewirken sie eine Anregung der Darmtätigkeit, ein gutes Sättigungsgefühl und eine verlangsamte, kontinuierliche Aufnahme der Nährstoffe aus dem Darm in das Blut.

 

Heißhunger vermeiden durch hochwertige Kohlenhydrate

Dagegen bewirken beispielsweise Weißbrot und Süßigkeiten nur ein sehr kurzes Sättigungsgefühl. Allerdings führen sie kurzfristig zu sehr hohen Blutzuckerwerten, was wiederum einen hohen Insulinbedarf nach sich zieht. Häufig wird dann mehr Insulin ausgeschüttet als zur Verwertung der zugeführten Nahrung erforderlich ist. So wird dann mehr Blutzucker dem Blut entzogen und der Blutzuckerspiegel sinkt zu stark ab. Dieser sehr niedrige Blutzuckerspiegel verursacht dann die bekannten Heißhungerattacken und hat eine übermäßige Nahrungszufuhr zur Folge.

 

Zufuhr der Ballaststoffe langsam steigern

Eventuell ist es notwendig, den Anteil an Ballaststoffen in der Nahrung langsam zu steigern. Dies ist insbesondere bei Menschen sinnvoll, die sich bis dahin sehr ballaststoffarm ernährt haben. Durch eine langsame Steigerung des Ballaststoffanteils kann sich der Darm sehr gut an diese "schwerer verdaulichen" Stoffe gewöhnen und der Körper von ihrer gesundheitsfördernden Wirkung profitieren. Wer kann, sollte eher mehrere kleine Mahlzeiten statt drei große zu sich zu nehmen. Auf diese Weise wird der Körper nicht kurzfristig mit Nährstoffen und Kalorien überfrachtet, sondern kontinuierlich entsprechend seinem Bedarf versorgt.

 

Zucker nur unter besonderen Bedingungen aufnehmen

Zucker gehört ebenfalls zu den Kohlenhydraten. Er wird sehr schnell ins Blut aufgenommen. Diabetiker sollten nur bei guter Stoffwechsellage und wenn sie regelmäßig ihren Blutzucker kontrollieren Zucker zu sich nehmen. Dabei sollte die Zuckeraufnahme nie in Form von Getränken erfolgen, weil dann keine Kontrolle über den Zuckergehalt besteht. Getränke lieber mit kalorienfreien Süßstoffen wie Saccharin, Cyclamat oder Aspartam süßen. Zucker sollte auch nicht pur, sondern immer in Verbindung mit anderen Lebensmitteln aufgenommen werden.

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